Erziehung von Hunden

Hundeerziehung ist ein wichtiges Thema, das jedem Hundebesitzer wichtig sein sollte. Damit die Zwei- und Vierbeiner gut miteinander leben und auskommen, sind unbedingt bestimmte Regeln notwendig. Zudem muss der Hund lernen, wie er sich in größeren Menschenmengen und im Straßenverkehr verhalten soll. Und natürlich gegenüber Artgenossen. Wenn du einige Tipps beachtest, erleichterst du dir und deinem Vierbeiner die Erziehungsarbeit sehr.

Wie viele Regeln sind denn notwendig für deinen Hund ?

Ein gesundes Mittelmaß an Regeln ist sinnvoll. Zu viele Regeln können ein Tier überfordern, insbesondere am Anfang. Wenn aber dein Hund wiederum machen kann, was er will, wird er dich irgendwann als Rudelführer nicht mehr akzeptieren. Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen, betreffen vor allem anderen die Sicherheit. Ebenso wie ein kleines Kind, kann dein Hund den Straßenverkehr nicht einschätzen. Deswegen muss er Kommandos lernen und auch befolgen, die sicherstellen, dass er nicht in einen Unfall verwickelt wird. Außerdem sind bestimmte Regeln für das Zusammenleben wichtig. Schließlich dein Hund und du im gemeinsamen Zuhause gut miteinander auskommen. Daher solltest du deinem Hund schon im Welpenalter beibringen, in welchen Bereichen der Wohnung/des Hauses er nichts zu suchen hat. Und natürlich welche Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind.

Eine altersgerechte Hundeerziehung

Du solltest das Alter deines Hundes berücksichtigen, damit deine Bemühungen Früchte tragen. . Welpen sollten eigentlich viel lernen, sind aber wiederum sehr verspielt. Deshalb solltest du  in dieser Phase den Spieltrieb nutzen, um deinem Hund etwas beizubringen. Die Lernphasen solltest du im Welpenalter kurz halten. Hunde haben auch eine Pubertät und dort ändern sie ihren Charakter und sind deshalb oft unkonzentriert. Dann solltest du geduldig und konsequent bleiben. Erwachsene Hunde dagegen sind wahre Persönlichkeiten. Sie haben meistens ihre eigenen Regeln, Grenzen und Vorlieben, die auch respektiert werden wollen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du deinen erwachsenen Vierbeiner gut kennst und bei der Erziehung auf ihn eingehst. Erwachsene und intelligente Hunde lieben neue Herausforderungen.

Immer konsequent bleiben

Wenn es manchmal auch schwierig erscheint, bemühe dich, bei der Erziehung konsequent zu bleiben. Wenn du einmal gewisse Regeln aufgestellt hast, akzeptiert sie dein Hund nur, wenn du durch Konsequenz zeigst, dass du es auch ernst meinst. Wenn du das zehnte Mal das Betteln am Tisch unterbunden hast,  und dann eine Ausnahme machst, sind Konflikte meist vorprogrammiert. Denn er wird wie ein Kind austesten, wie oft er seinen Kopf durchsetzen kann. Bei einigen Hunden bzw. Hunderassen ist es besonders wichtig, Konsequenz zu zeigen. Bei inkonsequentem Verhalten ihrer Besitzer verhalten sich Junghunde oft mit Verunsicherung. Dies kann auf Dauer zu Ängstlichkeit oder Aggressionen führen. Besonders dominante Tiere brauchen einen konsequenten Besitzer.

Wichtig: Belohnungen für den Erziehungserfolg

Bei der Hundeerziehung solltest du mit positiven und negativen Verstärkungen, bzw. Neutralität  arbeiten. Gewünschtes, positives Verhalten wird belohnt, auf unerwünschtes Verhalten reagierst du jedoch mit Ablehnung. Mit Belohnung ist aber nicht das ständige Füttern mit Leckerlis gemeint. Hunde freuen sich genauso über Lob. Zum Beispiel Streicheln und andere positive Reaktionen von deiner Seite. Du kennst deinen Vierbeiner ja, und weißt, welche Zuwendungen er besonders mag. Zeige deinem Hund sehr deutlich durch dein Verhalten und deine Stimme, wenn er etwas gut gemacht hat. Leckerlis sollten als Belohnung sparsam und überlegt eingesetzt werden. Es sollten dann auch gesunde Leckerlis sein. Denke daran, die Belohnungsleckerlis in von der gesamten Futtermenge abzuziehen, damit dein Hund nicht kugelrund wird..

Abwechslung bei der Hundeerziehung

Neben den Belohnungen sollte auch genügend Abwechslung ein wichtiger Faktor für den Erziehungserfolg sein. Nicht nur beim Menschen führen monotone Spiele zu einer Langeweile und letzendlich zur Unlust. Du hast letzlich viel mehr Erfolg bei der Erziehung, wenn du immer mal etwas Neues ausprobierst und deinem Vierbeiner auch neue Reize anbietest. Manche Rassen fordern in Bezug auf Abwechslung auch mehr von ihrem Besitzer als andere. Ein aufgeweckter Border Collie oder einen anderer Hütehund fordert viel mehr als ein Chihuahua. Diese Rassen wurden dazu gezüchtet, um selbstständig Hüteaufgaben zu übernehmen und den ganzen Tag Selbständig mit der Herde zu arbeiten. Danke auch daran, dass sich dein Hund entwickelt und größer wird. Was deinem jungen Hund noch Spaß macht, kann dem älteren und erfahreneren Hund Langeweile bringen. Es ist ja auch wie bei uns Menschen. Der Geschmack ändert sich.

Die richtige Kommunikation mit deinem Hund

Das Wichtigste bei der Hundeerziehung ist eine gute und funktionierende Kommunikation. Dein Hund muss dir zuhören und dich letztendlich auch verstehen. Hunde sind nun mal Rudeltiere und schon immer daran gewöhnt, mit ihren Artgenossen, und natürlich heutzutage den Menschen, zu kommunizieren. Im Zusammenleben mit dem Menschen haben sie gelernt, die menschlichen Signale zu lesen. Neueste Untersuchungen zeigen, dass Hunde die Mimik des Menschen lesen. Zähne zeigen beim Menschen bedeutet für den Hund, im Gegensatz zum Hund, lächeln, also Freundlichkeit. Sehr, sehr wichtig ist das Timing. Du musst sofort auf das Verhalten reagieren, das du verstärken oder abbauen möchtest. Ansonsten kann dein Hund nicht die Verbindung zwischen seiner Verhaltensweise und deiner Reaktion ziehen. Und du solltest immer eindeutige Signale geben. Dein Hund reagiert sowohl auf Kommandos aber auch auf deine Gesten, deinen Tonfall und auch deine generelle Stimmungslage. Wenn dein Kommando das eine Signal gibt und deine Geste ein anderes Signal, gibst du widersprüchliche Signale. Dann weiß dein Hund nicht, was er wirklich tun soll. Wenn du ein „Nein“ sagst und gleichzeitig Unaufmerksamkeit oder Desinteresse signalisierst, riskierst du, dass dein Verbot nicht ernst genommen wird.

Vermenschlichung und Gewalt gehen gar nicht

Zwei Dinge haben bei der Hundeerziehung absolut nichts verloren:

Eine Vermenschlichung und Gewalt gegen Hunde.

Auch wenn Hunde schon sehr lange vom Menschen domestiziert sind, reagieren sie instinktiv und unmittelbar auf eine Situation. Sie denken nicht logisch. Dein Hund fühlt sich am wohlsten, wenn du seine tierischen Eigenschaften akzeptierst und ihn entsprechend seinen Bedürfnissen behandelst. Außerdem solltest du dir im Voraus Gedanken darüber machen, wie du auf unerwünschtes Verhalten reagierst. Um deinen Hund zu erziehen, musst du nicht grob oder handgreiflich werden. Du kannst ihm auch durch dein Verhalten oder deine Stimme (z.B. ein energisches Kommando) zeigen, dass du mit etwas nicht einverstanden bist. Bei wiederholtem oder andauerndem Fehlverhalten und wenn man merkt, dass sich keine Verbesserung einstellt, sollte ein Fachmann konsultiert werden. Er kann dir Vorschläge bzw. Ratschläge geben, wie das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund wieder in Einklang kommt.

 

Unten stehend ein paar empfehlenswerte Bücher zum Thema Hundeerziehung